Vom Flughafen kommend, geht’s mit der U-Bahn bis zum Praça Luís de Camões und dann mit den schier endlos wirkenden Rolltreppen aus der Tiefe der Stadt ans Tageslicht ins Herz von Lissabon.
Ich wusste, die Stadt ist schön – hatte ich doch schon so viel darüber geschrieben. Aber so wunderschön hatte ich sie mir nie vorgestellt. Diese Stadt, die sich über sieben Hügel erstreckt mit ihren nostalgischen Straßenbahnen, Aufzügen und Brücken. Auch der Regen, der an diesem Januartag vor zwei Jahren bei der Ankunft zur Begrüßung vom Himmel fällt, tut dem Charme der Stadt keinen Abbruch.
In dieser Stadt, in der eine Ecke schöner als die andere ist und in der die Pastéis de Nata absolute Berühmtheit erlangt haben.
Und so ist es kein Wunder, dass auch ich, kaum angekommen noch auf dem Weg ins Appartement, gleich in die erste Pastelaria hineinziehe, wo die Pastéis de Nata wie am Fließband frisch gebacken und dick mit Zucker und Zimt bestäubt direkt am Tresen verzehrt werden. Dazu ein Café oder ein Galão, die portugiesische Variante des Latte Macchiato. Himmlisch!
Die zarten Blätterteigtörtchen sind mit einer feinen Creme aus Eigelb, Zucker und Sahne gefüllt und zergehen auf der Zunge. Für mich waren die Pastéis von Manteigaria in der Rua do Loreto übrigens die besten!
Der wahre Liebhaber der Pastéis de Nata lässt sich jedoch einen Ausflug nach Belém, wo sich neben dem Torre de Belém auch das Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) findet, auf keinen Fall entgehen. Denn Lissabons am Tejo gelegener Stadtteil Belém, von wo einst Vasco da Gama und weitere berühmte portugiesische Entdecker in See stachen, gilt zugleich als die Wiege der kleinen Blätterteig-Törtchen, die in den vergangenen Jahren die Metropolen der Welt eroberten.
Hier sollen die Mönche des am Ufer gelegenen Hieronymus-Klosters, dem Mosteiro dos Jerónimos das kleine Gebäck schon vor dem 18 Jahrhundert erfunden haben. Die heiligen Hallen des Pastel de Bélem liegen heute jedoch gegenüber in der Pastelaria Casa Pastéis de Belém, die seit über 180 Jahren das Geheimnis des Original-Rezepts hütet.
Vor der Tür bilden sich lange Schlangen und die kleinen Törtchen werden täglich zu Hunderten gebacken.
Einen Blick ins Innere der gigantischen Räumlichkeiten sollte man auf jeden Fall werfen, bevor man sich beim Verlassen des Cafés noch ein paar der süßen Törtchen einpacken lässt für die Rückfahrt.