Das Sonámbulo, nur wenige Schritte vom La Candela entfernt, war mir am Abend zuvor schon aufgefallen. Eigentlich wollte ich ins Ultramar&nos am Plaza de Mina, aber nachdem ich es in den letzten 48 Stunden zu Fuß bereits auf über 35 Kilometer gebracht hatte, habe ich mich dann doch für die nähergelegene Option am Plaza de la Candelaria entschieden. Man braucht ja noch Ziele fürs nächste Mal …
Auch das Sonámbulo bietet eine junge kreative Küche und legt Wert auf die Qualität der verarbeiteten Produkte.
Los geht’s für mich mit einer Miso-Gemüse-Cremesuppe als Gruß aus der Küche, gefolgt von Anchovis und Albondigas vom Bacalao.
Etwas irritiert schaue ich wohl, als mein „Hauptgang“ kommt: „marinierte Tomaten mit wildem rotem Thunfisch“. Dass der Thunfisch zwischenzeitlich – nicht mehr ganz so wild – seinen Weg in eine Dose gefunden hatte, war in meiner fantasievollen Vorstellung irgendwie nicht vorgekommen. Umso beeindruckter bin ich aber dann vom Geschmack – mal abgesehen von dem schon ziemlich hochwertigen „Dosen-Thunfisch“ – waren die „marinierten Tomaten“ wohl der bisher beste „Tomatensalat“ meines Lebens. Die verschiedenen Tomatensorten, darunter auch schwarze Tomaten, hatten ein unglaubliches Aroma, das von einem erstklassigen Olivenöl und feinst geschnittenen Frühlingszwiebeln dezent betont wurde.
Das war so gut, dass ein Dessert dann doch noch sein musste: Rotweinbirne mit einem wundervoll würzigen Ziegenkäse-Eis.